Erasmus+ als Teil der Schulentwicklung

Europäische Projekte haben am TSG eine lange Tradition. In den vergangenen Jahren konnte mithilfe des Erasmus+ Projekts zum Beispiel das Kunstprojekt ‚Art Bridge‘ mit der Deutschen Schule Lissabon realisiert werden. Diese Art von Projekten gibt es jedoch nicht nur für Schulklassen, sondern auch Lehrkräfte können von dem Programm und seinen Möglichkeiten profitieren, indem sie an Fortbildungskursen oder Konferenzen teilnehmen oder andere Schulen in Europa im Rahmen von Hospitationen besuchen. In den Jahren 2020 bis 2022 ist es uns gelungen, ein solches Fortbildungsprojekt erfolgreich durchzuführen: „Catalyzing teaching proficiency and processes of school development“.

Neun Teilnehmer*innen konnten so entweder an Trainingskursen oder an Hospitationen bei Partnerinstitutionen teilnehmen, um ihre Fachkenntnisse zu erweitern. Anschließend wurde das gesammelte Wissen weitergegeben, indem die neuen Erkenntnisse in Fachsitzungen und Mitarbeiterschulungen vorgestellt und diskutiert worden sind.

Nach Durchführung einer internen Evaluation hat die Schule die folgenden zwei Bereiche identifiziert, die durch die Erasmus-Maßnahme verbessert werden sollten: die Stärkung des Profils der Schule im Bereich der politischen und ökologischen Bildung sowie der Ausbau der Lehrkompetenz in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik.

Die dafür ausgewählten Aktivitäten (Trainingskurse, Hospitationen) sollten als “Katalysatoren” fungieren, um die Unterrichtsqualität und unsere außerunterrichtlichen Projekte weiter zu verbessern.

Stärkung des Profils der Schule im Bereich der politischen und ökologischen Bildung

Emel Çelik ist eine der beiden Lehrkräfte, die für die Organisation unserer Schulkonferenz „Model United Nations of Tallinn“ (MUNOT) verantwortlich sind. Im Rahmen des Projekts konnte sie an einer MUN-Konferenz in Griechenland teilnehmen. Von dort brachte sie viele Inspirationen mit, die mittlerweile auch Eingang in unsere MUNOT-Konferenz gefunden haben, wie zum Beispiel das Experten-Panel. Liisa Meriste konnte ebenso mehr über die Struktur einer MUN erfahren, indem sie als Beobachterin an einer Konferenz in Amsterdam teilnahm.

Alexander Voss besuchte einen Schulmanagementkurs, dessen Schwerpunkt auf der Umsetzung der Social Development Goals der Vereinten Nationen lag. Lisa Tomaschewski nahm an einer Hospitation zum Thema Umweltverträglichkeit teil, wobei sie eine Schule in Finnland besuchte und dort ein Planspiel zum Thema Nachhaltigkeit betreute. Aus diesen beiden Maßnahmen resultierte unter anderem die ‚Umwelt AG‘, die vom Biologielehrer Fabian Mohrhardt geleitet wird, und momentan den ökologischen Fußabdruck der ganzen Schule berechnet. Bereits im Oktober arbeitete er hierzu mit einer spanischen Schule zusammen, die das TSG im nächsten Frühjahr in La Solana besuchen wird.

Ausbau der Lehrkompetenz in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik

Laura Steinbach hat online am Kurs „Neurolinguistisches Lernen“ von Tanja Kaufmann teilgenommen, um ihre bestehenden Kenntnisse auf diesem Gebiet noch weiter zu vertiefen und neue Wege für die schülerorientierte Vermittlung von Wissen aufzuzeigen.

Reet Jõgeva und Frau Aina Saares erhielten die Möglichkeit, die „Internationalen Deutschlehrertagung“ in Wien zu besuchen. Dort arbeiteten sie in verschiedenen Workshops, in denen sie sich mit der Vermittlung von Deutsch als Fremdsprache auseinandersetzten und neue Impulse für den Unterricht mit zurück nach Estland nahmen.

Mariia Shchelkova nahm online an der „International Association of Teachers of English as a Foreign Language Conference“ (IATEFL) teil, wo sie einen tieferen Einblick in neue Methoden zur Vermittlung der englischen Sprache sowie in die Beschaffung von authentischem Lernmaterial erhalten konnte.

Die Mathematiklehrerin Liisa-Marie Lääne besuchte einen Kurs über „STEAM“ (Science, Technology, Engineering, Art, Maths), einen interdisziplinären Ansatz, der Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen, Kunst und Mathematik miteinander verzahnt. Der Kurs soll dazu beitragen, Mathematik und deren Anwendungsbereiche auch außerhalb des unterrichtlichen Kontextes zu erkennen und so die Lernmotivation der Schüler*innen zu steigern.

Auch in Zukunft wird die europäische Idee und das Erasmus+ Programm eine wichtige Rolle am TSG spielen. Im vergangenen Jahr bekamen wir den positiven Bescheid darüber, dass die Schule sich erfolgreich für den Zeitraum 2022 bis 2027 akkreditieren konnte. Dies bedeutet, dass bereits in diesem Schuljahr geförderte Projekte durchgeführt werden können, die sich positiv auf die Schulentwicklung und das Lernklima auswirken sollen.

Text und Bilder: Alexander Voss