Bühne frei: Das Staatstheater Nürnberg zu Gast am TSG
Im Deutschunterricht hat unsere Klasse 11a gerade Juli Zehs Roman „Corpus Delicti“ gelesen und tiefgründig im Unterricht behandelt.
Der 2009 erschienene Roman zeichnet eine dystopische Zukunftsvision einer Welt, in der Gesundheit zur Pflicht geworden ist und vom Staat kontrolliert wird. Im vergangenen Jahr hat Janning Kahnert, Schauspieler, aktuell engagiert am Nürnberger Staatstheater, den Roman als Online-Theaterstück bzw. Film inszeniert. Im März hatte die Klasse die Möglichkeit, Herrn Kahnert zu seiner Idee und der Arbeit am Film zu interviewen. Dafür hat er sich in den virtuellen Klassenraum zugeschaltet und sehr ausführlich vom Projekt erzählt.
Die herrschende Corona-Pandemie hatte ihn 2020 dazu inspiriert, ein digitales Projekt zu machen, bei dem es erstmals möglich war, mit Schauspielerinnen und Schauspielern aus unterschiedlichsten Städten zu arbeiten – zu jener Zeit waren diese ja ohnehin zuhause. Am Ende gelang ihm ein Film, der ein Jahr später als liveStream auf YouTube gezeigt wurde. Der Film wurde mithilfe des uns allen bekannten Programms Zoom erstellt, die Schauspielerinnen und Schauspieler haben ihre Rollen von zu Hause aus gespielt, ähnlich wie in einer Onlinekonferenz. Die Szenen wurden dann zusammengeschnitten.
Ende April hatte unsere Klasse dann die Möglichkeit, den Film online anzuschauen. Zwar unterscheiden sich manche Ereignisse im Film im Vergleich zum Roman, aber der Kerngedanke bleibt. Gezeigt wird eine dystopische Welt, in der die Gesundheit ein Recht der Menschen ist, zugleich aber auch ihre oberste Pflicht. Während einer weltweiten Gesundheitskrise einen solchen Stoff zu verhandeln, bietet viel Möglichkeit zur Diskussion. Diese haben wir dann auch mit Herrn Kahnert und in weiteren Unterrichtsstunden geführt.
Für das ausführliche und anregende Gespräch und die Möglichkeit, den Film zu sehen, danken wir Herrn Janning Kahnert herzlich. Ebenso danken wir Anja Sparberg, Leiterin für Vermittlung am Nürnberger Staatstheater, die dieses Treffen möglich gemacht hat.
Roland Miitra, 11a