Bundesweiter Vorlesetag am TSG
Am Freitag, den 18. November konnte am Tallinna Saksa Gümnaasium erneut deutsche Literatur genossen werden. So lasen Schüler der Klasse 10a mehreren jüngeren Schülern der Klassen 4 bis 8 Geschichten im Rahmen des deutschen Bundesweiten Vorlesetags vor.
Der Vorlesetag als bundesweites Event wird seit 2004 jeden dritten Freitag im November durchgeführt, mit dem Ziel ein Zeichen für die Bedeutung des Vorlesens zu setzen. Hierbei werden jährlich viele Kinder als Leser erreicht und auch Prominente als Vorleser gewonnen. So lasen und hörten dieses Jahr etwa 789.000 Menschen zu, wobei sich unter den Vorlesenden zum Beispiel Nancy Faeser (Bundesinnenministerin) und Lisa Paus (Bundesfamilienministerin) befanden.
Zwar ohne Promis aber mit viel Spaß am Lesen und Zuhören taten so die Schüler am Deutschen Gymnasium Tallinn letzte Woche das gleiche. In Begleitung von passendem Bildmaterial konnten zwei Geschichten besonders aktiv verfolgt werden.
Die Viert- und Fünftklässler konnten sich über die Geschichte „Alexander und die Aufziehmaus“ freuen, in welcher es um eine Spielzeugmaus geht, die mit Hilfe der echten Maus Alexander auch zu solch einer verwandelt wird. Hierbei ging es vor allem um Freundschaft und Zusammenhalt auch in schwierigen Situationen. Für die Sechst-, Siebt- und Achtklässler dagegen gab es eine Geschichte über Softwarefreiheit zu hören. „Ada & Zangemann“ handelt von dem Erfinder Zangemann mit einem gesetzlichen Monopol auf technische Geräte und von der Jugendlichen Ada, welche gerne bastelt und so selbst Soft- und Hardware entwickelt. In dem entstehenden Konflikt zwischen der Macht von Zangemann und dem Wunsch nach Selbstbestimmung der Menschen gewinnt das Volk, und Softwarefreiheit kann durchgesetzt werden. Die Geschichte thematisiert so nicht nur das Monopolproblem im Technologiesektor von beispielsweise Google oder Apple, sondern lehrt den Zuhörer auch die Macht die eine Gruppe mit Zusammengehörigkeitsgefühl haben kann.
Wir bedanken uns bei allen Schülern die so tatkräftig mitgelesen und zugehört haben, und hoffen, dass jeder etwas für sich mitnehmen konnte. Denn das gemeinsame Erleben von Geschichten fördert nicht nur die Fantasie und das Vorstellungsvermögen, sondern bringt auch Deutsch als Fremdsprache näher.
Ben Arp