TSG2020

Das deutsche Gymnasium Tallinn und die Mittelschule Tondi können bald unter neuen Bedingungen lernen

Am Freitag vor zwei Wochen verließen der letzte Schüler und der letzte Lehrer das Deutsche Gymnasium Tallinn und die Schulgemeinschaft übergab ihr Schulhaus dem Bauunternehmen.

Jetzt muss das Deutsche Gymnasium Tallinn ungefähr ein Jahr lang auf den Ersatzflächen arbeiten, aber dann zieht man schon in das komplett renovierte, im Wesentlichen neue Schulhaus zurück.

„Wir haben uns auf der Baustelle schon eingerichtet“ berichtete Priit Raud, der Leiter der Ramm Ehituse GmbH in der vergangenen Woche. „Wir haben die Baubuden und die Zäune schon aufgerichtet. Die Vorbereitungen für den Beginn der Abbrucharbeiten (Entkernen des Gebäudes) sind im vollen Gange.“

Laut Plan werden auf den niedrigen Teil des Schulgebäudes noch zwei Stockwerke aufgebaut, durch die ungefähr 2500 Quadratmeter Fläche gewonnen wird. Auf diese zusätzliche Fläche kommen Räume für Kleinklassen, Computerräume und andere Klassenzimmer. Die Aula der Schule wird größer und die Mensa um 6 Meter erweitert, auch das Stadion, wo die Laufbahnen und Ballplätze eine neue Schicht bekommen, wird erneuert. Eine kleine Turnhalle kommt hinzu, und neben der Schule werden Turn- und Fitnessgeräte aufgestellt.

Selbstverständlich bekommen die Mensa und viele Klassenzimmer auch eine neue Einrichtung. Die Liste aller geplanten Maßnahmen ist sehr lang. „Grundsätzlich wird es eine neue Schule, die Außenwände werden zwar nicht abgerissen, aber im Gebäude wird eine neue und moderne Lern- und Arbeitsbedingungen berücksichtigende Lernumgebung geschaffen,“, fasste Anti Sirkel, der Leiter der Verwaltungsabteilung des Tallinner Bildungsamtes die Arbeiten, die im Deutschen Gymnasium durchgeführt werden, kurz zusammen.

Schüler beteiligten sich an der Erstellung des Projekts Kaarel Rundu, der Direktor des Tallinna Saksa Gümnaasium sagte, dass ihm der Prozess, wie
die Schulgemeinschaft zusammen mit Projektentwicklern und Beamten des Tallinner Bildungsamtes das Projekt entwickelten, am meisten Freude bereitete. “Von der Seite der Schule war das nicht nur die Vision der Schulleitung, sondern wir bezogen auch die Schüler und die ganze Schulgemeinschaft ein”, sagte der Direktor Rundu. “Die Schüler zeichneten und kamen mit Ideen heraus, wie ihrer Vision nach die Traumschule aussehen könnte.”

Der Direktor freute sich noch besonders über die besseren Bedingungen der Labors der naturwissenschaftlichen Fächer. “Die Idee der Schüler ist zum Beispiel die Dachbegrünung”, sagte Rundu. Dem Plan nach wird sich da ein Abenteuerpfad befinden, wo die Schüler sehr verschiedene Pflanzen züchten können, angefangen mit Moos und Tomaten bis hin zu Blumen und Pflanzen, mit denen Schüler sonst gar nicht in Berührung kommen.”

Vadim Belobrotsov, der Vizebürgermeister von Tallinn drückte seine Freude aus, dass nach der Renovierung des Tallinna Saksa Gümnaasium die Gesamtrenovierungen der Schulen von Mustamäe in die Zielgerade kommen werden. “Das Ziel der Stadt ist in den letzten mehr als zehn Jahren gewesen, die Lernumgebung in Bildungsanstalten zu modernisieren und zu verbessern,” sagte Belobrovtsev. “Wenn zusätzlich zum Saksa Gümnaasium das Arte Gümnaasium renoviert wird, dann sind alle Schulen von Mustamäe renoviert.” Das Saksa Gümnaasium wird von der Ramm Ehituse GmbH und Mitt & Perlebach GmbH renoviert. Laut Vertrag werden die Renovierungsarbeiten am 15. Dezember dieses Jahres abgeschlossen sein. Die geschätzten Kosten für die Renovierungsarbeiten betragen 10,5 Millionen Euro. Das Bauprojekt wurde von der ConArte GmbH erstellt.

In: Pealinn, 4. Februar 2019, S. 4