Ein erster Preis für Mari Maurer beim Wissenschaftsfestival in Tartu

Beim estnischen Wissenschaftsfestival in Tartu erzielten im April 2025 zwei Schülerinnen der Deutschsprachigen Abteilung herausragende Ergebnisse: Marie Maurer gewann mit ihrer Arbeit zu Bodenmeliorationen in ihrer Heimat den 1. Nationalen Preis und Susanna Sarapuu mit ihrer Arbeit zur Erstellung von Wählerverzeichnissen den Sonderpreis des estnischen Wirtschafts- und Kommunikations-Ministeriums. Mari und Susanna werden Estland bei internationalen Wissenschaftswettbewerben vertreten. Der Biologielehrer der Klasse würdigt die Arbeit von Mari Maurer im folgenden Beitrag:

 

Auch in diesem Jahr haben sich unsere Schülerinnen und Schüler der Herausforderung gestellt, eine selbstgewählte Forschungsaufgabe zu bearbeiten. Neben sehr vielen tollen Leistungen gilt es hierbei eine besonders zu erwähnen. Mari Maurer aus der 12a hat in ihrer tiefgreifenden Forschungsarbeit über die Melioration in Estland und deren Auswirkungen auf das Pususoo-Gebiet national Aufmerksamkeit und Auszeichnung erhalten!

Mari hat sich in ihrer Arbeit einem äußerst relevanten und komplexen Thema gewidmet: der Melioration, also der systematischen Entwässerung von Land, und deren Folgen für das sensible Ökosystem des Pususoo-Hochmoors. Dieses Gebiet ist von besonderer Bedeutung, da es unter anderem das Quellgebiet des Pirita-Flusses ist, und so einen großen Teil der Tallinner Bevölkerung mit Trinkwasser versorgt.

Was neben der Relevanz beeindruckt, ist die methodische Herangehensweise von Mari. Sie hat nicht nur eine umfassende Literaturrecherche zur Geschichte der Melioration in Estland durchgeführt, sondern auch umfangreiche Feldarbeit geleistet. Über mehrere Jahre hinweg hat sie hydrologische Veränderungen im Pususoo-Gebiet und dessen Umland dokumentiert, indem sie Fotos zu verschiedenen Jahreszeiten aufgenommen und diese über die Jahre verglichen hat.  Diese visuelle Dokumentation, ergänzt durch die Analyse von Kartenmaterial und Berichten der Forstverwaltung, ermöglicht einen einzigartigen Einblick in die komplexen Auswirkungen der teils weit zurück liegenden Meliorationsmaßnahmen.

Die Ergebnisse von Mari sind von großer Bedeutung. Ihre Arbeit zeigt auf, wie die Meliorationsarbeiten die Hydrologie des Pususoo-Gebiets nachhaltig verändert haben – mit Auswirkungen auf den Wasserhaushalt, die Vegetation und sogar die Tierwelt.  Besonders hervorzuheben ist, dass sie auch die praktischen Konsequenzen betrachtet hat, wie zum Beispiel die Beeinträchtigung der Löschwasserversorgung in den umliegenden Wäldern.

Als ihr Biologielehrer bin ich sehr stolz auf Mari. Ihre Beobachtungsgabe, ihr Engagement und ihre Ausdauer sind ein Vorbild für uns alle. Sie zeigt uns, dass durch genaue Beobachtung unserer alltäglichen Umwelt Veränderungen zu beobachten sind, die uns oft nicht direkt bewusst sind. Ich bin überzeugt, dass sie eine vielversprechende Zukunft vor sich hat. Herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Leistung!

Mit Stolz,

Fabian Mohrhardt

Übersicht über die Ergebnisse: https://etag.ee/wp-content/uploads/2025/04/2025_OTK_tulemused.pdf