Reihe Aus dem Klassenzimmer

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Es gibt keine freien Stellen für das Schuljahr 2019/20.

 

Lesefüchse – Ein Bericht von Laura Heleene Tirkkonen

Im Rahmen des jährlichen Lese- und Diskutierwettbewerbs „Lesefüchse International“ lesen. Schülerinnen und Schüler von 15 bis 18 Jahren vier verschiedene deutsche Jugendbücher und diskutieren zusammen über die in den Büchern behandelten Themen. Auf der Bühne stellen sie dann ihre Favoriten vor und antworten auf Fragen über die Bücher, woraus unter den Teilnehmern und Teilnehmerinnen eine Literaturdiskussion entstehen sollte.

Letztes Schuljahr habe ich am Lesewettbewerb „Lesefüchse International“ teilgenommen und wurde als eine der besten Teilnehmerinnen ausgewählt. Im Mai fand das estnische Landesfinale statt, das ich gewonnen habe. Das bedeutete, dass ich Estland bei dem internationalen Finale in Berlin vertreten sollte.

Am Beginn dieses Schuljahrs bin ich für eine Woche nach Berlin geflogen. Die Reise fühlte sich mehr an wie ein Urlaub, da der eigentliche Wettbewerbsteil der Woche winzig war: am Mittwoch war das Halbfinale und am nächsten Tag das internationale Finale. Der Rest der Woche war bestimmt für Museumsbesuche und andere spaßige Aktivitäten.

Sonntag war die Anreise nach Berlin. Ich bin gleich in mein Hostel gegangen, habe aber noch keine anderen Teilnehmer gesehen. Die erste Mitbewerberin, die ich getroffen habe, war ein Mädchen aus Sibirien, mit der ich für die nächsten sechs Tage ein Zimmer teilen musste und die eine sehr gute Freundin wurde. Am Montag lernte ich dann auch alle anderen Teilnehmer und -innen kennen. Schülerinnen und Schüler von DSD-Schulen in Bulgarien, Rumänien, Ungarn, Georgien, der Mongolei, Russland, Belarus, Lettland und Litauen beteiligen sich auch an dem Lesewettbewerb.

Während der Woche besuchten wir zum Beispiel das Erlebnismuseum THE STORY OF BERLIN am Kurfürstendamm, das Reichstagsgebäude, wo wir sogar einen Gesprächstermin mit MdB (Mitglieder des Deutschen Bundestages) Barbara Hendricks hatten, und was mich am meisten berührt hat, war der Besuch der Gedenkstätte und des Denkmals für die ermordeten Juden Europas. Wir hatten auch sehr viel Zeit um einfach herumzuspazieren und die Stadt und ihre unterschiedlichsten Ecken selbständig zu entdecken.

Am Mittwoch fand das Halbfinale in der Philipp-Reis-Oberschule statt. Ich war sehr nervös und zitterte vor meiner Runde. Die Fragen waren kompliziert und die anderen schienen sehr selbstbewusst zu sein. Während der Diskussion stieg mein Selbstvertrauen und mir wurde klar, dass ich es eigentlich ins Finale schaffen kann, wenn ich einfach an mich selbst glaube. Und bevor ich mich versah, war ich im internationalen Finale. Ich hatte aber nicht viel Zeit mich vorzubereiten, da das Finale schon am nächsten Tag im Haus der Berliner Festspiele stattfand. Die Fragen waren abstrakter, offener und die anderen vorbereiteter. Das internationale Finale habe ich dann leider nicht gewonnen.

Obwohl ich nicht gewonnen habe, bin ich nicht traurig. Ich habe jetzt Freunde in den verschiedensten Ecken Europas und der Welt – und insgesamt habe ich eine wertvolle Erfahrung bekommen, die ich nie vergessen werde. Ich empfehle allen, an dem Lesewettbewerb „Lesefüchse“ teilzunehmen, weil man so neue Freunde bekommt und seine eigenen Fähigkeiten, über Literatur zu diskutieren, ausbaut. Und was hat man zu verlieren?!

Laura Heleene Tirkkonen 11a

MUNOT 2018

Model United Nations of Tallinn 2018

Fast hundert junge Menschen nahmen an der internationalen Schülerkonferenz in Tallinn teil

Vom 10.-13. Oktober 2018 fand am Tallinna Saksa Gymnasium die siebte Schülerkonferenz Model United Nations of Tallinn, kurz MUNOT statt.

Die Konferenz wird auf Englisch abgehalten und bietet den Schülern die Möglichkeit, ihre Debattierfähigkeiten und Englischkenntnisse zu erweitern und neue Kenntnisse in verschiedenen Bereichen zu erwerben.

Es handelt sich um die Simulation der Vereinten Nationen (UNO), eine ähnliche Veranstaltung wird in Estland nur noch in Tartu durchgeführt. Während der Konferenz vertreten die Teilnehmer oder die Delegierten, die dieses Jahr aus Estland, Polen und Deutschland kamen, insgesamt 96 Jugendliche aus 23 Schulen, ihr gewähltes Land. In Komitees werden die zuvor vereinbarten Themen diskutiert und die besten dort verfassten Resolutionen werden auf der Generalversammlung (engl.: General Assembly) abgestimmt.

Die Eröffnungszeremonie von MUNOT fand im Außenministerium statt. Nach der Vorstellung des Konferenzleiters, des Präsidenten der Vollversammlung, des Generalsekretärs und der Präsidenten der Komitees bekam Kätlin Kuldmaa, die Jugenddelegierte der Vereinten Nationen, die über die Wichtigkeit der Meinung der Jugendlichen sprach, das Wort. In der zweiten Hälfte der Veranstaltung trat der estnische Außenminister Sven Mikser, der den Aufbau der Vereinten Nationen vorstellte und über das Streben von Estland in den Sicherheitsrat in den Jahren 2020-2021 sprach, auf. Inzwischen kamen auch die Veranstalter und die Delegierten aller 30 auf der MUNOT vertretenen Länder oder Schüler, die von ihrer Delegation ihr Land am besten kennen, zu Wort.

Während der Veranstaltung konnte man sich noch als Gastsprecher den Oberstleutnant Thomas Albert Reck von der NATO Force Integration Unit, der über die Entstehung, die Arbeit der NATO und deren Anwesenheit in Estland sprach, und dessen Rede später viele Fragen aufwarf, anhören. Die Konferenz gipfelte in der Vollversammlung an der Technischen Universität Tallinn, wo alle vier Resolutionen anerkannt und die besten Delegierten ausgezeichnet wurden.

Wie oben erwähnt, wurde hauptsächlich in Komitees gearbeitet, wo die Delegierten mit anderen Delegierten, deren Länder ähnliche Interessen wie ihre Länder vertraten, zusammenarbeiten mussten.

Von den sechs Komitees der Vereinten Nationen waren vier auf der MUNOT vertreten und diese waren:

  • I Komitee – DISEC (Disarmament and International Security): Abrüstung und internationale Sicherheit
  • II Komitee – ECOFIN (Economic and Financial): wirtschaftliche und finanzielle Fragen
  • IV Komitee – SPECPOL (Special Political and Decolonization): Sozialpolitik und Entkonolialisierung
  • VI Komitee – Legal: rechtliche Fragen

Atomwaffensperrung und -testen (I Komitee), Regulierung des weltweiten Palmölverkaufs (II Komitee), Taten von Israel, die die Menschenrechte von Palästina auf dem okkupierten Territorium von Palästina einschließlich in Ostjerusalem betreffen (IV Komitee) und Erwägung von effektiven Maßnahmen, um den Schutz und die Sicherheit der Konsularmissionen und Vertreter effektiver zu machen (VI Komitee) sind nur einzelne Beispiele von den Präsidenten der Komitees und Schülern gefundenen Themen. In jedem Komitee wurden drei solche Themen diskutiert. Das beweist, dass Jugendliche wichtige und aktuelle Themen ansprechen wollen.

Susanna Liis Ole
12 a
Leiterin des Mediateams, MUNOT 2018

Bildergalerie: Model United Nations of Tallinn (MUNOT) 2018

MUNOT 2018