Im Vorfeld des Symposions Deutsch lokal – Deutsch global am Tallinna Saksa Gümnaasium, welches im Rahmen der Jubiläumswoche stattfand, gab es am 12. Oktober 2017 in einer Gruppe der Klasse 8a eine besondere Form des Unterrichts. Rainer E. Wicke, ausgewiesener Fachmann in Sachen Didaktik und Methodik des DaF-Unterrichts, unterrichtete Schülerinnen und Schüler der Abteilungsklasse 8a. Im Anschluss an den Unterricht fand ein Feed-Back-Gespräch mit den hospitierenden Deutsch-Lehrkräften der Abteilung statt.
Thema des Unterrichtsversuchs
Im Mittelpunkt stand die Erarbeitung des Themas „Schule einst und jetzt“ ausgehend von der Betrachtung des Gemäldes Nach der Schule von Ferdinand Georg Waldmüller (1844). Damit setzte Rainer E. Wicke die Erprobung einer Unterrichtsreihe der Deutschen Welle zum Thema Kunst im DaF-Unterricht fort, zu der auch das oben genannte Gemälde gehört. Diese Unterrichtsreihe befasst sich vorrangig mit dem thematischen Repertoire eines jeden DaF- oder DaZ-Lehrwerks, hier z.B. mit dem Thema Schule. Kein Lehrwerk ist so perfekt, dass es Seite für Seite und Aufgabe für Aufgabe durchgenommen und bearbeitet werden kann. Vielmehr wird es darum gehen, die Inhalte, die den Interessen der jeweiligen Lerngruppe und vor allen Dingen ihren Kenntnissen und Fähigkeiten gerecht werden, zu übernehmen und gegebenenfalls Zusatzmaterialien einzusetzen, um das Interesse der Schüler zu wecken.
In seinem Bild veranschaulicht Waldmüller eine Gruppe von Jungen und Mädchen, die in einem wilden Knäuel aus einem Gebäude drängen und offensichtlich erleichtert über das Ende des Schulalltages sind. Die Kleidung der Kinder lässt darauf schließen, dass dieses Bild Mitte bis Ende des neunzehnten Jahrhunderts entstand. Das Bild enthält viele Details z.B. tröstet ein Mädchen einen weinenden Jungen, zwei Mädchen unterhalten sich intensiv und ein Junge wirft jubelnd seinen Hut in die Luft.
Für den Versuch wurden fünf Bildausschnitte im weiteren Verlauf der Arbeit fünf Arbeitsgruppen ausgehändigt. Arbeitsauftrag war zunächst, festzustellen, wo sich dieser Ausschnitt jeweils in dem wimmelbildartig gestalteten Gemälde befindet, und mit vorgegebenen Redemitteln, die bei Bedarf konsultiert werden konnten, den anderen Schülern bei der geplanten Ergebnispräsentation diesen zu beschreiben. Darüber hinaus wurden in den Arbeitsgruppen kurze Texte zu der jeweiligen Situation entworfen, in denen der Ausschnitt entsprechend interpretiert wurde. Unter anderem entstanden hier interessante kleine Dialoge und Kommentare. Am Schluss der Arbeit erhielten die Schüler Gelegenheit dazu, ihre Vorstellung von der Schule der Vergangenheit zu verschriftlichen, indem sie sowohl den Klassenraum, aber auch den Unterricht von damals veranschaulichten.
Der Unterrichtsversuch als konkrete Umsetzung von Prinzipien für einen schülerorientierten DaF-Unterricht
Materialien wie die Unterrichtsreihe Kunst im DaF-Unterricht sprechen eigentlich für sich selbst, denn durch das begleitende Ablaufschema, die detaillierte Aufgabenbeschreibung und die zur Verfügung gestellten Fotos und Bilder wird dem interessierten Lehrer der Nachvollzug erleichtert.[1]
Hilfreich bei dem Unterrichtsversuch war, dass Lehrkräfte der Deutschsprachigen Abteilung hospitierten und in dem an die Unterrichtsstunde anschließenden Feed-back-Gespräch die Gelegenheit hatten, die gesehene Stunde zu analysieren, zu kommentieren und Fragen zu stellen.
Rainer E. Wicke war Gast im Rahmen des Symposions Deutsch lokal – Deutsch global, das am selben Tag in der Aula des TSG stattfand und wo er einen Vortrag zum Thema 20 Prinzipien eines schülerzentrierten und handlungsorientierten DaF-Unterrichts hielt.[1] Da das Thema Kunst im DaF-Unterricht ebenfalls ausführlich im Rahmen dieser Prinzipien diskutiert wird (S.32-35) konnten die in dieser Publikation vorgestellten Anforderungen an einen lernerzentrierten, handlungs- und produktorientierten DaF-/ DaZ- Unterrichts durch die praktischen Erfahrungen in dem oben beschriebenen Unterrichtsversuch konkret dokumentiert werden.
https://saksa.tln.edu.ee/de/wp-content/uploads/sites/2/2017/10/DSC_0284.jpg14962256niklewskihttps://saksa.tln.edu.ee/de/wp-content/uploads/sites/2/2016/03/TSG-logo-ruut-300x285.pngniklewski2017-10-17 07:11:332017-12-12 21:37:23Unterrichtshospitation mit Dr. Rainer Wicke
https://saksa.tln.edu.ee/de/wp-content/uploads/sites/2/2017/10/20170917-Kaarel-Rundu-Kiel.jpg480856niklewskihttps://saksa.tln.edu.ee/de/wp-content/uploads/sites/2/2016/03/TSG-logo-ruut-300x285.pngniklewski2017-10-16 11:46:502017-10-17 11:58:30Zusammenarbeit in Sachen Digitale Bildung in Kiel
Am 6. Oktober feierte das Tallinna Saksa Gümnaasium mit einem Festakt das 20-jährige Bestehen der Deutschsprachigen Abteilung
Auf dem Festakt erhielten mehrere ehemalige und jetzige Lehrerinnen und Lehrer des TSG eine Anerkennung.
Ein Dankschreiben des Bildungs- und Wissenschaftministeriums erhielten:
Clemens Krause – Leiter der Deutschsprachigen Abteilung in den Jahren 1997-2006 Hans-Peter Wahrig – Leiter der Deutschsprachigen Abteilung in den Jahren 2006-2012 Ulrich Wiegand – Leiter der Deutschsprachigen Abteilung in den Jahren 2013-2016
Andres Raa – Schulleiter in den Jahren 1992-2000 Külli Puhkim – Schulleiterin in den Jahren 2000-2015
Markus Reischl – für den Lehrer der Deutschsprachigen Abteilung, der schon seit 18 Jahren am Tallinna Saksa Gümnaasium unterrichtet
Dankschreiben des Bildungsamtes
Signe Rosenberg – ein Dankschreiben für die langjährige engagierte Arbeit als Deutschlehrerin am Tallinna Saksa Gümnaasium
Signe unterrichtet an der Schule seit 1985.
Kaja Reissaar – ein Dankschreiben für die langjährige engagierte Arbeit als Deutschlehrerin am Tallinna Saks Gümnaasium.
Kaja unterrichtet an der Schule seit 1981.
Küllike Kütt – ein Dankschreiben für die engagierte Koordinations- und Entwicklungsarbeit des Bereichs Deutsch am Tallinna Saksa Gümnaasium.
Margit Tammekänd – ein Dankschreiben für die Spezialistin der kulturübergreifenden Kommunikation
Katre Merilaid – ein Dankschreiben für eine innovative Deutschlehrerin
https://saksa.tln.edu.ee/de/wp-content/uploads/sites/2/2017/10/200_.jpg20023000niklewskihttps://saksa.tln.edu.ee/de/wp-content/uploads/sites/2/2016/03/TSG-logo-ruut-300x285.pngniklewski2017-10-10 16:48:522017-10-10 16:49:14Die Deutschsprachige Abteilung des TSG feierte ihr 20-jähriges Bestehen mit einem Festakt
Unterrichtshospitation mit Dr. Rainer Wicke
/in AktuellesFächerübergreifender DaF-Unterricht
Dr. Wolfgang Jäger
Im Vorfeld des Symposions Deutsch lokal – Deutsch global am Tallinna Saksa Gümnaasium, welches im Rahmen der Jubiläumswoche stattfand, gab es am 12. Oktober 2017 in einer Gruppe der Klasse 8a eine besondere Form des Unterrichts. Rainer E. Wicke, ausgewiesener Fachmann in Sachen Didaktik und Methodik des DaF-Unterrichts, unterrichtete Schülerinnen und Schüler der Abteilungsklasse 8a. Im Anschluss an den Unterricht fand ein Feed-Back-Gespräch mit den hospitierenden Deutsch-Lehrkräften der Abteilung statt.
Thema des Unterrichtsversuchs
Im Mittelpunkt stand die Erarbeitung des Themas „Schule einst und jetzt“ ausgehend von der Betrachtung des Gemäldes Nach der Schule von Ferdinand Georg Waldmüller (1844). Damit setzte Rainer E. Wicke die Erprobung einer Unterrichtsreihe der Deutschen Welle zum Thema Kunst im DaF-Unterricht fort, zu der auch das oben genannte Gemälde gehört. Diese Unterrichtsreihe befasst sich vorrangig mit dem thematischen Repertoire eines jeden DaF- oder DaZ-Lehrwerks, hier z.B. mit dem Thema Schule. Kein Lehrwerk ist so perfekt, dass es Seite für Seite und Aufgabe für Aufgabe durchgenommen und bearbeitet werden kann. Vielmehr wird es darum gehen, die Inhalte, die den Interessen der jeweiligen Lerngruppe und vor allen Dingen ihren Kenntnissen und Fähigkeiten gerecht werden, zu übernehmen und gegebenenfalls Zusatzmaterialien einzusetzen, um das Interesse der Schüler zu wecken.
In seinem Bild veranschaulicht Waldmüller eine Gruppe von Jungen und Mädchen, die in einem wilden Knäuel aus einem Gebäude drängen und offensichtlich erleichtert über das Ende des Schulalltages sind. Die Kleidung der Kinder lässt darauf schließen, dass dieses Bild Mitte bis Ende des neunzehnten Jahrhunderts entstand. Das Bild enthält viele Details z.B. tröstet ein Mädchen einen weinenden Jungen, zwei Mädchen unterhalten sich intensiv und ein Junge wirft jubelnd seinen Hut in die Luft.
Für den Versuch wurden fünf Bildausschnitte im weiteren Verlauf der Arbeit fünf Arbeitsgruppen ausgehändigt. Arbeitsauftrag war zunächst, festzustellen, wo sich dieser Ausschnitt jeweils in dem wimmelbildartig gestalteten Gemälde befindet, und mit vorgegebenen Redemitteln, die bei Bedarf konsultiert werden konnten, den anderen Schülern bei der geplanten Ergebnispräsentation diesen zu beschreiben. Darüber hinaus wurden in den Arbeitsgruppen kurze Texte zu der jeweiligen Situation entworfen, in denen der Ausschnitt entsprechend interpretiert wurde. Unter anderem entstanden hier interessante kleine Dialoge und Kommentare. Am Schluss der Arbeit erhielten die Schüler Gelegenheit dazu, ihre Vorstellung von der Schule der Vergangenheit zu verschriftlichen, indem sie sowohl den Klassenraum, aber auch den Unterricht von damals veranschaulichten.
Materialien wie die Unterrichtsreihe Kunst im DaF-Unterricht sprechen eigentlich für sich selbst, denn durch das begleitende Ablaufschema, die detaillierte Aufgabenbeschreibung und die zur Verfügung gestellten Fotos und Bilder wird dem interessierten Lehrer der Nachvollzug erleichtert.[1]
[1] Die Unterrichtsreihe inklusive dieser Didaktisierung des Gemäldes von Waldmüller kann kostenlos unter folgendem Link heruntergeladen werden: http://www.dw.com/de/kunst-im-daf-unterricht-eine-unterrichtsreihe/a-19277234
Hilfreich bei dem Unterrichtsversuch war, dass Lehrkräfte der Deutschsprachigen Abteilung hospitierten und in dem an die Unterrichtsstunde anschließenden Feed-back-Gespräch die Gelegenheit hatten, die gesehene Stunde zu analysieren, zu kommentieren und Fragen zu stellen.
Rainer E. Wicke war Gast im Rahmen des Symposions Deutsch lokal – Deutsch global, das am selben Tag in der Aula des TSG stattfand und wo er einen Vortrag zum Thema 20 Prinzipien eines schülerzentrierten und handlungsorientierten DaF-Unterrichts hielt.[1] Da das Thema Kunst im DaF-Unterricht ebenfalls ausführlich im Rahmen dieser Prinzipien diskutiert wird (S.32-35) konnten die in dieser Publikation vorgestellten Anforderungen an einen lernerzentrierten, handlungs- und produktorientierten DaF-/ DaZ- Unterrichts durch die praktischen Erfahrungen in dem oben beschriebenen Unterrichtsversuch konkret dokumentiert werden.
[1] Die Prinzipien können ebenfalls kostenlos unter dem Link http://go.hueber.de/lernerzentrierte-prinzipien kostenlos heruntergeladen werden.
Zusammenarbeit in Sachen Digitale Bildung in Kiel
/in AktuellesDie Deutschsprachige Abteilung des TSG feierte ihr 20-jähriges Bestehen mit einem Festakt
/in AktuellesHans-Peter Wahrig – Leiter der Deutschsprachigen Abteilung in den Jahren 2006-2012
Ulrich Wiegand – Leiter der Deutschsprachigen Abteilung in den Jahren 2013-2016
Külli Puhkim – Schulleiterin in den Jahren 2000-2015
Dankschreiben des Bildungsamtes
Signe Rosenberg – ein Dankschreiben für die langjährige engagierte Arbeit als Deutschlehrerin am Tallinna Saksa Gümnaasium
Signe unterrichtet an der Schule seit 1985.
Kaja Reissaar – ein Dankschreiben für die langjährige engagierte Arbeit als Deutschlehrerin am Tallinna Saks Gümnaasium.
Kaja unterrichtet an der Schule seit 1981.
Küllike Kütt – ein Dankschreiben für die engagierte Koordinations- und Entwicklungsarbeit des Bereichs Deutsch am Tallinna Saksa Gümnaasium.
Margit Tammekänd – ein Dankschreiben für die Spezialistin der kulturübergreifenden Kommunikation
Katre Merilaid – ein Dankschreiben für eine innovative Deutschlehrerin
Bildgalerie: Deutschsprachige Abteilung 20 – Festakt (Fotos: Siim Vaikna)