SEITENWEISE als kreativer Austausch

Am 8. Mai fand das diesjährige landesweite Finale des Projektes „SEITENWEISE“ in der Tartuer Stadtbibliothek stat, und zwei Schülerinnen des TSG nahmen daran teil.

Doch was ist „SEITENWEISE“ überhaupt? „SEITENWEISE“ ist ein neues Projekt der Zentrale für das Auslandsschulwesen, welches in die Fußstapfen von Lesefüchse International tritt. So geht es auch bei diesem Projekt darum, ein aktuelles deutsches Jugendbuch zu lesen, und sich danach inhaltlich damit auseinanderzusetzen.

So fingen Mari Maurer und Liisa Korjas aus der Klasse 10a im November an, das Buch „Dazwischen: Wir“ von Julia Rabinovich zu lesen und ein Lesetagebuch anzufertigen. Einmal im Monat trafen sie sich mit dem Freiwilligen Ben C. Arp, um über den Inhalt zu sprechen und Ideen für eine kreative Umsetzung zu sammeln. Mit dem Ergebnis ihrer kreativen Arbeit zogen die Teilnehmenden dann ins Landesfinale ein.  So entschied sich Liisa dazu, ein Bild zu malen und Mari eine Collage anzufertigen. Zu ihrem Projektverlauf sagt Liisa „Obwohl mir die Idee des Projekts leicht gekommen ist, hatte ich Schwierigkeiten, die Zeit zu planen und die Idee nach meinen Standards umzusetzen. Trotzdem war es eine interessante Herausforderung für mich und ich habe es genossen, es in Tartu vorzustellen.“

Denn mit dem Projektergebnis war nur die Vorarbeit geleistet; im Finale musste nun das kreative Projekt vorgestellt werden. In einer Kurzpräsentation und einem Gespräch über den Inhalt und die Themen des Romans konnten sie zeigen, dass sie wichtige Inhalte und Zusammenhänge verstanden haben.  Bei dem Buch handelt es sich nämlich nicht nur um ein gewöhnliches Jugendbuch, sondern um eine durchaus tiefgehende politische Lektüre. Es geht um coming-of-age, Integration, Rassismus und Outing. Durch das Programm des Finales führte die Projektkoordinatorin Silke Kachelmann.

Nach der Bewertung von einer fachkundigen Jury konnte dann zu unserer besonderen Freunde die Siegerin Liisa Korjas vom Tallinna Saksa Gümnaasium gekürt werden. Auf dem zweiten Platz folgte Birgit Rämson vom Tartu Tamme Gümnaasium und auf dem dritten Platz Mari Maurer, ebenfalls Schülerin am TSG. Dank der Unterstützung der ZfA und der Einbettung in den „Saksa Kevad“ sowie dem Literaturfestival „Prima Vista“ Tartu bekamen alle Teilnehmerinnen tolle Preise.

Auch Mari freut sich über ihren Sieg: „Meine Erfahrungen mit Seitenweise sind sehr positiv. Ich habe Menschen mit ähnlichen Interessen getroffen und mich künstlerisch und sprachlich weiterentwickelt. Darüber hinaus konnte ich einen schönen Tag in Tartu verbringen. Das ist eine Erinnerung, an die ich noch lange zurückdenken werde.“

Wir beglückwünschen alle Teilnehmerinnen herzlich, und hoffen, dass sie sich weiterhin mit viel Engagement für deutsche Literatur interessieren werden.

Text und Foto: Ben C. Arp, Laura Steinbach