Unsere Reise nach Tallinn

Ein Bericht der beiden Erasmus+ Mobilität Praktikanntinen Emma und Emilia aus Niederbayern.

Juhu!  Nach monatelanger nervenaufreibender Planung und Organisation stand es für uns fest: Wir dürfen nach Tallinn. Auf uns zwei, Emma und Emilia, wartete das größte Abenteuer unseres bisherigen Lebens, aber zudem auch die größte Herausforderung. Das wurde uns nach der Verabschiedung von unseren Eltern am Flughafen bewusst, als wir dann getrennte Wege gingen. Ab hier hieß es für uns zwei: Tallinn, wir kommen! Nach einem entspannten Sonntag in der neuen Umgebung starteten wir gemeinsam mit den Schülern am 1. September unseren ersten Schultag, der gleichzeitig auch der Startschuss für viele Erstklässler war. Der große Tag war feierlich und gut organisiert. Wir wurden gleich ganz herzlich von Frau Rist begrüßt, die uns sofort in die Klasse einbezog und uns einen Überblick von der Schule gab. Ganz schön groß, stellen wir fest…  Der sehr persönliche und enge Umgang mit den Lehrern hat uns auch von Anfang an sehr gut gefallen, jeder kennt hier jeden und nun standen uns zwei spannende Wochen in der Klasse 12a bevor. Wir waren sehr neugierig, wie unsere neuen Mitschüler denn so sind, denn wir haben zuvor so viel Positives von den Lehrern gehört, dass wir große Erwartungen hatten. Und wir wurden keinesfalls enttäuscht, die 12a ist eine sehr nette Klasse mit einer tollen Klassengemeinschaft. Alle Schüler*innen haben uns ausnahmslos integriert und uns aufgenommen, als wären wir schon immer dabei gewesen. Da wir leider kein Wort Estnisch verstehen, waren wir froh, dass wir viele Fächer, wie Mathe, Deutsch, Physik, Biologie und Geschichte, auf Deutsch hatten.

Unser Auftrag war es die Digitalisierung der Schulen Estlands genauer zu untersuchen, wobei uns aufgefallen ist, dass hier viel weniger Schüler mit Tablet/Laptop arbeiten. Unsere Schule fordert immer mehr Arbeiten mit digitalen Geräten. Das hoch digitalisierte Estland setzt hingegen im Unterricht fast ausschließlich auf Stift und Papier. Auch die Tafeln wurden in der gerade neu generalisierten Schule teilweise wieder gegen Kreidetafeln getauscht. Die Lehrer arbeiten mit Beamer und Laptop/Computer.

Die Zeit in der Schule verging sehr schnell für uns, auch wenn wir mehr Pausen vom Unterricht haben und unsere Schulstunden kürzer sind. Abends nahmen wir Tallinn genauer unter die Lupe. Fasziniert hat uns die Altstadt mit den vielen kleinen Gassen und den alten Häusern. Die Stadt hat ein besonderes Flair, sodass wir uns beinahe jeden Tag mindestens einmal dort aufhielten. Ganz begeistert waren wir auch von der guten Infrastruktur der Stadt. Bei uns zuhause können wir nur davon träumen, so einfach von Ort zu Ort ohne Auto zu fahren und sich so nachhaltig und dazu auch noch bequem fortbewegen zu können. Die Pünktlichkeit der Busse beeindruckte uns, das sind wir aus Deutschland nicht gewohnt. Da haben wir uns glatt dabei erwischt, uns aufzuregen, als der Bus mal eine Minute zu spät kommt…

Neben der Schule hielt unsere Reise noch viele andere Highlights für uns bereit. Die vielen Restaurants der Altstadt, die Ausflüge an die Ostsee und unser Tagestrip nach Helsinki haben uns besonders gefallen. Auch der Geheimtipp von Frau Rist, den Hafen abends zu besuchen lohnte sich vollkommen.

Wir danken der Klasse 12a und allen Lehrern, insbesondere Frau Rist und Frau Host, für die Gastfreundlichkeit und Herzlichkeit während unseres Aufenthalts. Falls nun Schüler neugierig sein sollten, wie unser Schulalltag abläuft und noch mehr bayrische Wörter, wie “so la la” und “Gscheidhaferl” lernen möchten, können sie uns gerne am Gymnasium Untergriesbach besuchen, dazu sind sie sehr herzlich eingeladen.

Wir werden euch vermissen, liebe 12a, und drücken Euch für das Abitur im Februar die Daumen!

Emma & Emilia

Text: Emma und Emilia

Das Artikelbild zeigt das Wappen Niederbayerns und das Stadtwappen von Tallinn