Rede zum Lehrertag 2017

Liebe Lehrer und Lehrerinnen,

Heute, am 5. Oktober, feiern wir schon seit dem Jahr 1994 den Lehrertag. Laut der offiziellen Definition ist ein Lehrer (oder eine Lehrerin) eine Person, die durch ihre höhere Kompetenz auf bestimmten Gebieten anderen etwas beibringt. Schon im 8.Jahrhundert wurde der Begriff “Lehrer” belegt. Die Herkunft des Wortes liegt im althochdeutschen lêrâri und im gotischen laisareis mit der Bedeutung : Einer, der durch Nachspüren wissend macht. Es handelt sich beim Nomen Lehrer um eine sogenannte Lehnübertragung aus dem lateinischen doctor zu docere „lehren, unterrichten“. Laut der Definition der Schüler sind die Lehrer aber die Menschen, die uns helfen Probleme zu beseitigen, die wir ohne sie gar nicht hätten. Die Schüler haben fast immer eine negative Ansicht über die Schule und als Schuldige werden immer wieder die Lehrer bezeichnet. Sie geben den Schülern zu viele Hausaufgaben, wegen denen sie keine Zeit zu Freizeitbeschäftigungen haben, und wegen den kommenden Klausuren können die Schüler nachts nicht schlafen.

Aber was wären wir, wir alle, die wir hier im Saal sitzen, ohne Lehrer? Was wäre die Welt ohne Lehrer? Die Antwort ist ganz offensichtlich, wir wären immer noch in der Steinzeit. Wir hätten nichts, was wir jetzt genießen können, da es keine gebildeten Menschen gäbe, die das ausgedacht hätten. Wir hätten keine elektronischen Geräte, kein Internet, keine Autos, keine Reisemöglichkeiten. Weil alles, was uns zu gebildeten Menschen macht, in der Schule durch die Lehrer anfängt.

Die Lehrer sind die, die die Schüler am meisten beeinflussen, sie sind wie Leuchttürme, die uns in die wichtigsten und bedeutendsten Jahre unseres Lebens führen. Deswegen spielen sie eine große Rolle bei dem, was aus uns, den Schülern, in der Zukunft wird. Die Lehrer prägen die Art und Weise, wie wir die Welt sehen. Man kann sagen, dass sie den wichtigsten Beruf in der Welt haben, weil die Zukunft der kommenden Generationen und der Gesellschaft im Ganzen, in den Händen der Lehrer liegt.

Der Tag eines Lehrers fängt an, wenn die Schüler noch schlafen und endet dann, wenn alle schon schlafen gegangen sind. Trotz dieser Umstände stehen sie jeden Tag vor einem Publikum, das nicht lernen möchte und erklären alles mit Geduld und Verständnis. Ich denke, dass die Lehrer dafür als Helden unserer Gesellschaft bezeichnet werden sollen. Sie machen das Langweilige zum Interessanten, zeigen uns die Probleme aus neuen und verschiedenen Perspektiven. Sie geben uns die praktischen Fähigkeiten, vor allem die Kommunikationsfähigkeit, die wir zum Überleben in der Welt der Erwachsenen brauchen. Es ist gar nicht leicht, das ganze Potential, das in dem Schüler drinsteckt, herauszuholen. Es gibt Schüler, die ihre Hand für jede Frage hoch halten und süchtig nach Aufmerksamkeit sind, und auch die, die leise im Klassenzimmer sitzen und hoffen, dass sie unsichtbar sind. Man braucht besondere Fähigkeiten, um das Vertrauen der Schüler zu gewinnen und die Leisen zum Reden zu bringen. Ich selbst weiß, wie schwer es ist, weil ich, als ich in der Grundschule war, kein einziges Wort sagen konnte, wenn die Lehrerin etwas gefragt hat. Und jetzt? Jetzt stehe ich vor einem großen Publikum. Auch für mich gilt: per aspera ad astra, auch ich bin über raue Wege zu den Sternen gekommen.

Der Lehrertag ist ein Tag, an dem wir uns bei denen bedanken, sie ehren und unsere Anerkennung denen zeigen sollen, die dazu beigetragen haben, aus uns die Menschen zu machen, die wir heute sind. Also wenn man lesen, schreiben oder Rechnungen lösen kann, weiß man, bei wem man sich zu sich zu bedanken hat.

Danke für alles, was Sie für uns getan haben, und ich hoffe, dass sie die Jubiläumsfeier nun genießen!

Vanda Reinmets 12.A